Belgien bewirbt sich für den Rat der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation
Der Seeverkehrssektor ist wesentlich für den Welthandel, steht aber vor verschiedenen Herausforderungen. Dekarbonisierung, Automatisierung, Bekämpfung der organisierten Kriminalität, Wohlergehen der Seeleute und Vielfalt sind das Ziel der kommenden Jahre. Um hier Lösungen für zu suchen, bewirbt Belgien sich für den Rat der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO).
Oft stehen verschiedene Länder vor denselben Herausforderungen. Konzertierung und Zusammenarbeit sind daher unverzichtbar, um Lösungen zu finden und dafür bietet die IMO eine Plattform. Um den Seeverkehrssektor von Morgen mitgestalten zu können, bewirbt Belgien sich für den Rat der IMO, Kategorie C, für den Zeitraum 2026-2027. Vier Grundsätze stehen hierbei im Mittelpunkt.
Innovation
Die heutigen innovativen Ideen sorgen für den nachhaltigen Seeverkehrssektor der Zukunft. Und gerade hierin zeichnet sich Belgien aus. Häfen von Weltniveau, wie der Hafen Antwerpen-Brügge, und eine hochwertige Industrie bilden die Grundlage einer starken Expertise. Pilotprojekte in der Nordsee machen Belgien zu einem Vorreiter in der autonomen Schifffahrt.
Belgien ist sich der Bedeutung der weltweiten Dekarbonisierung und des Schutzes der Meeresumwelt bewusst und sucht fortlaufend nach Lösungen. Eine starke Zusammenarbeit mit Ländern auf globaler Ebene, einschließlich Entwicklungsländern, kleinen Inselstaaten und am wenigsten entwickelten Ländern, ist dabei wesentlich.
Wohlergehen der Seeleute und Vielfalt
Belgien kommt seiner Verantwortung als wichtiger Hafenstaat nach, mit jährlich fast 1000 durchgeführten Schiffsüberprüfungen und der Gewährleistung der Rechte von Seeleuten, gemäß den internationalen Übereinkommen. Um deren Wohlergehen auf die Tagesordnung zu setzen, organisierte Belgien die erste internationale Ministerkonferenz über das Wohlergehen der Seeleute..
Diese Konferenz fand nicht zufällig am Internationalen Frauentag statt: Belgien strebt nach einem inklusiven Seeverkehrssektor. Folglich sind mehr als die Hälfte der belgischen Delegierten bei der IMO Frauen.
Schutz und Sicherheit
Organisierte Kriminalität stellt eine große Bedrohung für die Gesellschaft dar und stört legale Wirtschaftsstrukturen. Neue Rechtsvorschriften und die internationale Zusammenarbeit sind wichtige Instrumente, die verhindern, dass Kriminelle freies Spiel haben. Daher beteiligt Belgien sich an der EU-Mission Aspides, die Handelsschiffe in Gefahrenzonen schützt.
Durch einen intensiven Informationsaustausch, hochwertige Schulungen und neue Technologien wie Smart Seals und Smart Containers, investiert Belgien in die Sicherheit von Seeleuten und Hafenarbeitern.
Konsens und Zusammenarbeit
Belgier sind bekannt dafür, dass sie Brücken bauen. Sie streben einen Konsens an, um komplexe Herausforderungen zu lösen und zu internationalen Standards beizutragen. Aufgrund seiner aktiven Rolle in der IMO berücksichtigt Belgien daher verschiedene Standpunkte, um Lösungen mit einer breiten Akzeptanz zu finden.
Belgien bietet weltweit maritimen Berufsgruppen Schulungen an und unterstützt den Ausbau von Schifffahrtsverwaltungen. Es unterstützt das Integrated Technical Cooperation Programme (ITCP) und hat Mittel zur Unterstützung von Entwicklungsländern bei IMO-Tagungen zugesagt.